Wiedervereint: „Die 4 Theile der Welt“ - Freundeskreis Fürstenberger Porzellan e.V.

Wiedervereint: „Die 4 Theile der Welt“

Erwerb der Figurengruppe „Asia, Africa mit dem Löwen“ von Anton Carl Luplau, 1775
DATUM

03.12.2009

  • DATUM : 03.12.2009
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Wiedervereint: „Die 4 Theile der Welt“. Die Allegorien der Erdteile waren ein beliebtes Motiv im 18. Jahrhundert. 1775 schuf Anton Carl Luplau „Die 4 Theile der Welt“ in zwei Gruppen: „Europa, Amerika mit dem Krokodill“ mit der Modellnummer 250 und „Asia, Africa mit dem Löwen“, Modellnummer 251. In dieser Zeit wurden nur vier Kontinente dargestellt, da Australien zwar im 18. Jahrhundert schon bekannt war, doch erst nach seiner Inbesitznahme für England durch den Seefahrer James Cook (1770) das „Südland“ – die „terra australis“ – im Laufe des 19. Jahrhunderts allgemein als eigener, fünfter Kontinent anerkannt wurde. Das Modellbuch zeigt zusätzlich den Hinweis: „nach dem Casslischen Modell cupiret“. Es war üblich, sich Anregungen bei anderen Herstellern zu suchen, in diesem Falle also von Manufakturen in Kassel, die Ende des 18. Jahrhunderts für kurze Zeit bestanden. Ursprünglich geht die Figurengruppe auf ein Meißener Modell zurück.

Die farbig staffierte Figurengruppe auf mit Rocaillen verziertem Steinsockel zeigt zwei Kinderfiguren: Afrika, mit Elefantenhelm und violettem Hüfttuch hält in der rechten Hand eine Flamme und sitzt auf einem Löwen, ein Köcher mit Pfeilen beiliegend. Asia, mit gelbem Hüfttuch, das über eine lange Kette am Körper gehalten wird, sitzt auf einem Sockel. Der zugehörige Turban ist ebenfalls auf einem Sockel abgelegt. Die Figur ist leider nicht ohne Beschädigungen, so ist der Rüssel des Elefantenhelms abgebrochen und in der Hand von Asia fehlt der Halbmond. Die Figur trägt eine Schwertermarke (Imitation der Marke von Meißen).

Mit dem Erwerb der Figurengruppe konnte eine empfindliche Lücke in der Sammlung des Museums Schloss Fürstenberg geschlossen werden, die bislang nur das Gegenstück, „Europa und Amerika“, präsentieren konnte. Vergleichsstücke sind im Museum August Kestner, Hannover und in der Sammlung Reichmann vorhanden.