Eine Schatzkammer für das Schloss. Zweifellos ist Schloss Fürstenberg ein Kleinod im Weserbergland von hohem touristischen Wert und gleichzeitig wird hier die Geschichte der Manufaktur Fürstenberg erforscht und das Wissen bewahrt. Es war an der Zeit, die Ausstellung des seit 1957 gewachsenen Museumsbestandes konzeptionell neu zu ordnen, um sie für Besucher aus aller Welt stärker erlebbar zu machen. Für Schloss, Schlosshof und die angrenzenden historischen Gebäude wurde deshalb 2012 ein „Masterplan“ entwickelt, der mit Unterstützung des Freundeskreises Fürstenberger Porzellan und verschiedener Stiftungen finanziert wurde und mehrere Sanierungsabschnitte vorsieht.
Der wichtigste Meilenstein in diesem Konzept war die Wiedereröffnung des Museums im März 2017. Das Museum Schloss Fürstenberg zeigt mit seinem innovativen Ausstellungskonzept, digitalen Inszenierungen und vielen Hands-On-Stationen, wie viel Spaß ein Museumsbesuch machen kann. Hierbei wurde eine Fokussierung vorgenommen, die einzelne Stücke und Themen vertieft darstellt, um ein besseres Verständnis auch bei solchen Besuchern zu erreichen, die mit keinen oder wenigen Vorkenntnissen das Museum betreten. Dieses Konzept ist aufgegangen, wie ein Blick in das Gästebuch zeigt. Dort ist beispielsweise von einem Besucher aus Unterfranken zu lesen: „Ich bin normalerweise kein Museumsgänger, aber diese Ausstellung ist der Hammer und verleitet mich zum Wiederkommen. Bis bald“.
Schon vor der konzeptionellen Umgestaltung war es nicht mehr möglich gewesen, alle Objekte der Sammlung zu zeigen, so dass ein großer Teil magaziniert war, obwohl hierunter viele sehenswerte Dinge sind. Um nun diese dennoch interessierten Personen zugänglich zu machen, hat sich der Freundeskreis frühzeitig dafür eingesetzt, dass ein Schaumagazin eingerichtet wird, um die vielen Exponate, die in der Dauerausstellung keinen Platz gefunden haben, nicht im Verborgenen zu belassen. Neben der bedeutenden Sammlung Reichmann und dem Bestand des Museums werden hier auch vom Freundeskreis angeschaffte Leihgaben präsentiert, ergänzt um Exponate aus den Sammlungen seiner Mitglieder.
Nun, da sich die Vitrinen füllen, stehen wir davor und stellen fest: Es ist viel mehr geworden, als ein Magazin. Das Schloss hat eine Schatzkammer bekommen! In dem von grob behauenem Sandstein eingefassten Verlies erstrahlt der Reichtum der Schaffenskraft der Manufaktur. Auf fast mystische Weise wird dies dem „Eher-Nicht-Museumsgänger“ als Gesamteindruck ebenso erlebbar, wie bei aufmerksamer Betrachtung jedes einzelnen Exponats durch ein geschultes Auge. Das Ausstellungskonzept im Museum Schloss Fürstenberg hat mit der Eröffnung des Schaumagazins – mit der Schatzkammer – seine Vollendung gefunden.
Für Fachleute und gerade auch für private Sammler ist es von besonderem Wert, Vergleichsstücke betrachten zu können. Wie ließen sich die Ziele des Vereins „Sammeln – Forschen – Vermitteln“ besser verwirklichen, als durch die Errichtung eines öffentlich zugänglichen Magazins. Hieraus erwachsen nicht selten neue Erkenntnisse, die dann auch in Publikation ihren Niederschlag finden. Dem Freundeskreis war es deshalb ein besonderes Anliegen, dass das Museum Schloss Fürstenberg um das Schaumagazin erweitert wird, an dessen Verwirklichung er sich deshalb auch finaziell beteiligt hat.
Enthüllung der Sponsorentafel: Dr. Heinz-Jürgen Bertram (Symrise), Christoph Schulz (Nord-LB), Dr. Thomas Engelke (FFP)
Frau Dr. Jutta Klüber-Süßle (Landkreis Holzminden) und Mario Bosco (Manufaktur Fürstenberg) vor der großen Vitrine