Dies Bildnis ist bezaubernd schön, wie noch kein Auge je gesehn!

Erwerb "Die Zauberflöte" - Dekor nach der gleichnamigen Oper
DATUM

12.11.2020

  • DATUM : 12.11.2020
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Dr. Otto Wiese nahm nach Ende des zweiten Weltkriegs als Leiter der Manufaktur Kontakt zu externen Künstlern auf. Aus Briefwechseln geht hervor, dass er in Abkehr der üblichen Blumenmalereien nach neuen Wegen suchte. Darunter kam auch über den Münchener Grafiker, Illustrator und Bühnenbildner Emil Preetorius, Professor an der Bayerischen Akademie der Schönen Künste der Kontakt zu einer seiner Schülerinnen zustande, zu der Malerin Martha Eppler aus Bad Tölz. Eppler entwarf einen exotisch anmutenden, aufwendigen Dekor nach der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Und dies für die Form 641 Alt Fürstenberg, die in Anlehnung an die frühen Modelle der Manufaktur aus dem 18. Jhdt. vom Werksmodelleur Walter Nitzsche entworfen und bereits 1935 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt worden war.

Details zu den Briefwechseln zwischen Wiese und Eppler führt Dr. Christian Lechelt im 3. Band des Standardwerks „Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg“ auf S. 205 aus. An dieser Stelle sei aber auch der hier nachfolgend eingefügte Aufsatz von Dr. Holger Fischer empfohlen. Unser Vorstandsmitglied stellt darin in feinsinnigen Beschreibungen die Interaktionen zwischen den Motiven her, erweckt die Figuren zum Leben und macht das Service zu einer Bühne.

Holger Fischer: Die Zauberflöte

Mit dem Erwerb des fast vollständigen Services schließt der FFP eine Lücke im Museum Schloss Fürstenberg, wo bisher nur Einzelteile vorhanden waren. Das Service ist im Schaumagazin, „der Schatzkammer“ in einer Vitrine des Freundeskreises ausgestellt. Leider fehlen noch immer einige wenige Teile, insbesondere aber zwei große Kuchenteller, die Sarastro auf seinem Sonnenwagen bzw. die Königin der Nacht zeigen. Die Suche geht weiter…